SeitenendeGeschichte

Zur Limburg-Seite Limburg

Zur Seite über Pyramiden

Pyramiden

Zum Artikel über Remchingen Remchingen

Zur Seite über Riegel am Kaiserstuhl

Riegel

Zu Bernhards Hobby-Seiten Hobbies
Zu Bernhards großer Link-Sammlung Links
Zum Kegelclub St. Pauli Kegeln
Zu Bernhards Seiten über seine Musik Musik
Zu Bernhards Seiten über seine Ahnen Ahnen
Zu Bernhards Seiten über seine Urlaubsreisen Urlaub
Zur Bernhards Homepage Bernhard
Zur Bernhards Gästebuch Gästebuch

Orientierung:

Seitenanfang

Pyramidenbau

Ramses-Gattin aus Granit gefunden

Ramsesgattin

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab1

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab2

Seitenende

Seitenende

Ansicht vergrößern

Bernhards Seite Pyramiden

Mein Interesse für Altertum existiert schon seit der Schulzeit.  Daher sammle ich schon seit langem Zeitungsartikel zu diesem Thema. Mit dieser Veröffentlichung will ich einen Beitrag zum papierlosen Büro leisten.

 

Der Spiegel, Heft 50/2002

Pyramidenbau als ABM-Projekt

Die Pyramiden von Gizeh künden vom unsterblichen Ruhm der Pharaonen - doch daneben diente ihr Bau auch noch einem prosaischeren Zweck: Die Plackerei auf den Baustellen sollte die Untertanen der Herrscher davon abhalten, auf dumme Gedanken zu kommen.

 

Millionen von ägyptischen Fellachen wurden durch die jährlichen Überschwemmungen des Nil regelmäßig arbeitslos, ihre Felder waren überflutet. Mit Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, so glaubt Lisa Schwappach, Kuratorin am Rosicrucian Egyptian Museum in San José (Kalifornien) sollten sie nach dem Willen ihrer Oberen in diesen faulen Monaten auf Trab gehalten werden: "Durch die Bauprojekte waren sie zu beschäftigt, um über Aufstände nachzudenken oder sich über drückende Abgaben zu beschweren."

 

Denselben Sinn hatte offenbar auch die straffe Organisation auf den Baustellen. Nicht nur Männer, sondern auch Frauen mussten mit anpacken. Die Arbeiterinnen, so glauben die Forscher, schleppten in Körben Gesteinsschutt heran. Aus ihm wurden die gewaltigen Rampen aufgeschüttet, über die die Männer die tonnenschweren Steinblöcke an Ort und Stelle wuchteten.

 

Unter den in Gruppen und Untergruppen eingeteilten Arbeitern herrschte gnadenlose Konkurrenz, denn nur den Tagesbesten winkte reicher Lohn: Sie durften den Namen ihrer Gruppe in den Blöcken des Monumentalbauwerks verewigen.

Orientierung:

Seitenanfang

Pyramidenbau

Ramses-Gattin aus Granit gefunden

Ramsesgattin

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab1

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab2

Seitenende

Seitenende

Ramses-Gattin aus Granit gefunden

Der Spiegel, 06.12.2002

 

Deutsche und ägyptische Archäologen haben im Nildelta den zweiten Teil einer imposanten Granitstatue entdeckt. Dargestellt ist wahrscheinlich eine der Ehefrauen von Pharao Ramses II.

 

Ein Forscherteam unter deutscher Leitung ist in Ägypten auf eine zerbrochene, insgesamt elf Meter hohe Granitskulptur gestoßen. Es könnte sich um die größte je im Nildelta gefundene Statue handeln, vermutet Grabungsleiter Christian Tietze von der Universität Potsdam. Entdeckt wurde die Granitgattin in dem etwa hundert Kilometer nördlich von Kairo gelegenen Bubastis.

Den vier Meter langen oberen Teil der Statue hatten die Forscher bereits im Mai freigelegt. Nun wurde zwei Meter tiefer im Schlamm auch der untere Teil gefunden, der demnächst geborgen werden soll. Erst dann können die Archäologen die Frau auch namentlich identifizieren, da sich die Hieroglyphen auf dem Rückenpfeiler der Statue befinden. Ramses II., der im 13. Jahrhundert vor Christus regierte, hatte mehrere Haupt- und Nebenfrauen, mit denen er mindestens 85 Kinder gezeugt haben soll.

Die rosa-grau-weiß gesprenkelte Granitstatue stand allerdings nicht immer in Bubastis: Laut Tietze hatte die Skulptur während der 19. Dynastie ihren Platz in der Ramses-Hauptstadt Piramesse und wurde erst in der 22. Dynastie, also etwa 300 bis 400 Jahre später, für eine Tempelerweiterung an ihren heutigen Fundort gebracht. Bei einem Gewicht von rund 80 Tonnen war das damals eine logistische Höchstleistung.

In Bubastis habe die Statue in einem mit Säulen umstellten Hof und neben einem Standbild von König Osorkon gestanden, so Tietze. Vermutlich sind die beiden Statuen und die Säulen bei einem Erdbeben eingestürzt. Noch nicht sicher ist, ob die Archäologen auch den tatsächlichen Kopfschmuck der Königin entdeckt haben. Immerhin konnten sie bereits eine Krone und eine Geierhaube ausmachen.

Orientierung:

Seitenanfang

Pyramidenbau

Ramses-Gattin aus Granit gefunden

Ramsesgattin

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab1

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab2

Seitenende

Seitenende

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Spiegel Nr. 50/2000

Einstieg ins Totenreich

 

In Syrien haben deutsche Archäologen einen einzigartigen Fund gemacht: ein voll ausgestattetes Königsgrab aus der Bronzezeit.

 

Bei ihrem Sturm auf Qatna packte der Zorn die siegreichen Hethiter. Was ihnen an Mensch und Material gefiel, verschleppten, versklavten und plünderten sie. Der Rest wurde niedergemetzelt und verwüstet. Qatnas König Idanda: hingerichtet. Sein protziger Palast: abgefackelt bis auf die Grundmauern. Doch im Taumel der Zerstörung konservierten die Hethiter einen seltenen Schatz für die Nachwelt: Der Schutt des einstürzenden Palasts versiegelte die reich ausgestattete Herrschergruft. Bald erstickten die Pechfunzeln. Dunkelheit umfing die Preziosen.

3340 Jahre später: Der Tübinger Archäologe Peter Pfälzner, 42, zwängt seinen Lockenkopf durch ein Loch in der lehmigen Erde des Ruinenhügels Tell Mischrife (Westsyrien). Goldringe blinken im Schein der Taschenlampe. Daneben schimmern blasse Alabastervasen - und in der Ecke ruht ein Sarkophag. Pfälzner intoniert einen Triumphschrei.

Was dort unter dem Staub der Jahrtausende liegt, bekam nie zuvor ein Mensch der Neuzeit zu Gesicht: ein altsyrisches Königsgrab samt Inventar. Während man in Ägypten und Mesopotamien den Goldschmuck tonnenweise hob, starrten Pfälzners Vorgänger in Syrien, wenn sie überhaupt Grüfte fanden, nur in leere Kammern, ausgeräumt von Grabräubern.

Erst allmählich erkennen Forscher die Konturen einer Hochkultur an den Flüssen Chabur und Orontes, die sich gegen die Rivalen an Nil und Tigris behauptete. Und manches kommt ihnen seltsam bekannt vor: "Die altsyrischen Kleinstaaten erinnern stark an die Fürstentümer des europäischen Mittelalters", sagt Joachim Bretschneider von der Katholischen Universität Leuven (Belgien). Hier wie dort: Privatwirtschaft und Feudalherrschaft. Obwohl mehr als zwei Jahrtausende zwischen den Epochen liegen, sagt Bretschneider, war "der Lebensstandard im alten Orient keineswegs schlechter".

 

Noch im August bestimmte archäologischer Alltag die Grabung in Qatna. Routiniert hatte Pfälzners 15köpfiger Schürftrupp, zusammen mit einem syrischen und einem italienischen Team, die vier Meter tiefen Fundamente der größten Palastruine Vorderasiens freigelegt, vermessen und kartiert.

 

Es ging auf das Ende der "Sommerkampagne" zu, als die Tübinger Ausgräber auf einen rätselhaften Gang stießen, der einst leicht abfallend unter dem Palast entlangführte, vom Thronsaal über eine Treppe und durch eine schwere Holztür zugänglich. "Solche Gänge waren in altsyrischen Palästen völlig unbekannt", sagt Pfälzner. "Wir dachten zuerst, wir hätten den Lieferanteneingang gefunden." Durch 40 Meter Brandschutt und verkohlte Holzbalken wühlten sich Pfälzners Leute - dann endete der Gang abrupt in einem Felsschacht: dem Einstieg in Qatnas Totenreich.

Orientierung:

Seitenanfang

Pyramidenbau

Ramses-Gattin aus Granit gefunden

Ramsesgattin

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab1

Einstieg ins Totenreich: Königsgrab aus der Bronzezeit

Königsgrab2

Seitenende

Seitenende

So öffnet sich erstmals ein Blick auf den Totenkult jener Zeit. In fünf Räumen wurden die Ahnen der Herrscher Qatnas bestattet und verehrt. Vom Vorraum am Fuß des Schachts aus höhlten die antiken Tiefbauer eine Hauptkammer mit drei Nebenkammern ins Grundgestein. "Man residierte über den Knochen seiner Väter", sagt Bretschneider, "um seinen dynastischen Anspruch zu untermauern."

 

Aus Sorge um ihre Gesundheit wagten sich die Archäologen anfangs nicht in die Hauptkammer. Sie fürchteten, dass giftige Schimmelpilze die königlichen Leichname zersetzt haben könnten. Doch das Labor des Berliner Robert-Koch-Instituts gab Entwarnung, und sogleich begann Pfälzner, sich Zentimeter für Zentimeter in die Hauptkammer vorzuarbeiten.

Zuvor hatte Pfälzner aus dem Erdreich geschält, was Kollege Bretschneider nun als "einen der spektakulärsten Funde der letzten Jahrzehnte" feiert: zwei in Basalt gemeißelte Statuen, 85 Zentimeter hoch, die den Eingang zur Hauptkammer flankierten. Rundherum barg Pfälzner Splitter von Goldblech, mit dem die Statuen einst überzogen waren. Toga, Barttracht und Stirnband weisen sie als Königsbilder aus.

Den außergewöhnlichen Stil der Werke, die hockende Haltung mit angewinkelten Ellenbogen und den dicken Wulstrand der Gewänder kennen Kunsthistoriker bisher nur von zwei anderen bronzezeitlichen Statuen - und eine davon wurde um 1930 in Qatna gefunden. "Sehen wir da Zeichen einer eigenständigen Tradition?", rätselt Horst Klengel vom Pergamonmuseum in Berlin.

Offen ist, wen genau die Statuen zeigen. Pfälzner datiert sie ins 17. oder 18. vorchristliche Jahrhundert - rund 300 Jahre vor den Bau der Gruft. Er sieht darin keinen Widerspruch: "Die Statuen stellen keinen bestimmten Herrscherahnen dar, sondern einen Idealtyp."

Doch manche Kollegen Pfälzners bezweifeln diese Deutung. Denn eine ähnliche Statue aus dem nordsyrischen Alalach zeigt den durchaus konkreten König Idrimi. Wohl erst Jahrhunderte nach Idrimis Tod wurde sein Abbild rituell bestattet.

Indes ist sicher, dass Pfälzners Fundstücke eine feste Rolle in den Grabriten am Hof zu Qatna spielten: Zu ihren Füßen standen Keramikschalen für Speiseopfer. "Nur wer die Geister der Toten versorgte, konnte sich vor ihren Flüchen sicher fühlen", sagt der Archäologe Bretschneider. Und Verpflegung konnten die Verblichenen auch gut gebrauchen: "Das Jenseits war ein düsterer Ort", so Bretschneider. "Die altsyrischen Götter gaben den Toten Morast zu essen und Brackwasser zu trinken."

Impressum anzeigen

SeitenanfangSeite erstellt von Bernhard Rawer